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Fabella von BuchZeiten 

 

 

So, liebe Fabella, ich freue mich sehr, heute mit dir dieses Interview führen zu dürfen. Es stellt die Premiere einer neuen Reihe auf meiner Homepage dar, in der ich Bloggerinnen Fragen rund um ihre große Leidenschaft, das Lesen, stellen werde.

 


Susanna Ernst:
Du bist ja, was mich wahnsinnig fasziniert hat, eine absolute Schnellleserin. Was ist dein persönlicher Rekord in Sachen Lesetempo?
 

Fabella:

Hmm ... gute Frage. Gibt es da überhaupt einen Rekord? Ich habe ja von jeher sehr viel gelesen und auch schon immer sehr schnell. Ich glaube, mit dem richtigen Schnell-Lesen habe ich begonnen, als der 5. Harry Potter Band herauskam. Ich habe die Reihe erst entdeckt, als die ersten 4 schon veröffentlicht waren. Als dann der 5. erschien, wollte ich ihn unbedingt am Erscheinungstag lesen, damit ich ja nicht irgendwo etwas vom Inhalt vorher erfahre, bevor ich ihn selbst gelesen habe. Und das habe ich dann bei den nachfolgenden Bänden auch so fortgesetzt. Aber im Schnitt schaffe ich bei Büchern, die mir gut gefallen immer etwa 100 Seiten die Stunde.

Fabella:
Doch das mache ich tatsächlich. Ich brauche aber nicht jedes Wort Buchstabe für Buchstabe zu lesen, sondern erfasse 

Irgendwie mehrere Wörter und manchmal auch Zeilen gleichzeitig. Wie das genau funktioniert, weiß ich leider nicht. Ich weiß aber, ich bin nicht die Einzige, die das kann, sondern ich kenne tatsächlich noch mehrere. Ich denke, ich habe das für mich irgendwie entwickelt, weil ich immer so ungeduldig bin und wissen möchte, wie es weiter geht.

Susanna Ernst:
Wow, das klingt beneidenswert simpel – für dich!  Ich würde wirklich viel für ein derartiges Talent geben. Besonders, wenn es um das Überarbeiten meiner Texte geht. Wäre sehr zeitsparend. 
Aber jetzt erzähl doch mal, wer steckt hinter dem Pseudonym Fabella? Was macht dich als Mensch aus und wie kam es, dass das Lesen zu deiner Leidenschaft wurde?


Fabella:
Das sind direkt mehrere Fragen. 

Susanna Ernst:
Tja, bin halt sehr neugierig.

Fabella:
Also .. das Pseudonym Fabella ist gar kein Geheimnis. Es hat auch gar nichts mit fabelhaft, Falballa oder Bella zu tun ... ganz im Gegenteil. 
Ich brauchte fürs Internet einen vernünftigen Namen, den es nicht schon 100 x gab. Also blätterte ich in einem lateinisch-medizinischen Wörterbuch herum, was vielleicht irgendwie nett klang. Da sprang mir Fabella ins Auge. Es heißt übersetzt "Das Böhnchen" (irgendein Knochen irgendwo im Körper, genaueres hab ich schon wieder vergessen). Witzig war, daß ich genau zu der Zeit ein Frettchen hatte, das Beanie hieß und zu der wir nur Böhnchen sagten. 
Soviel zum Namen 
Was macht mich als Mensch aus? Hmm, ich finde es immer sehr schwierig, sich selbst zu beurteilen. Zumal man sich im Leben ja oft auch wandelt. Ich sage mal grob ich bin ein Mensch, der immer beschäftigt sein muß. Irgendein Hobby habe ich immer. Einfach nur stumpf auf der Couch sitzen kann ich nicht, bzw. nur sehr selten. Schaue ich TV, bastel ich gerne dabei...
Leider bin ich auch Perfektionistin. Und wenn ich irgendwas mache, dann immer 100%. So habe ich jahrelang immer nur gebastelt, mir zum Lesen aber nie Zeit genommen. Wenn ich gelesen habe, hatte ich fast ein schlechtes Gewissen, meine Zeit damit zu verbringen.
Das fand ich irgendwann absolut schade. Denn ich habe schon immer gern und viel gelesen. Also habe ich mich wirklich selbst betrogen und zum 01.01.2011 das Lesen als neues Hobby deklariert.
Tja .. und wie immer 100%ig .. dazu gehört ein Blog, Bücherfreunde und und und ... 
Ähm, und ich bastel jetzt nur noch selten, denn sonst fehlt mir die Zeit für mein Hobby Lesen *lach*

Susanna Ernst:
Gibt es denn ein Genre, das du beim Lesen bevorzugst oder eins, das du bewusst meidest?

Fabella:
Also derzeit bevorzuge ich ganz klar alles was mit Paranormalem zu tun hat und Dystopien. Nach beidem greife ich schon fast blind. Ich mag aber auch sehr gerne mal einen schönen Frauenroman zwischendurch oder einen historischen Roman. Das aber mehr als Ausnahmen. Noch seltener darfs auch mal ein Thriller sein, aber die sind fast an einer Hand im Jahr abzuzählen. Was ich gar nicht mag, sind ganz normale Krimis. Meist langweile ich mich dabei zu Tode, wenn die Ermittler seitenlang nur ermitteln. Was ich ebenfalls nicht mag, sind Biografien und höhere Literatur. Ich möchte mich einfach fallen lassen in meiner Freizeit, in fremde Welten entfliehen, die mir persönlich zusagen.

Susanna Ernst:
Ja, das kann ich gut verstehen. An dieser Stelle möchte ich auch gerne auf deinen tollen Blog aufmerksam machen. Hier ist der link: 

http://buchzeiten.blogspot.de/ 

Du veröffentlichst dort deine Rezensionen, veranstaltest Leserunden und ab und zu auch Gewinnspiele. Die Besucher finden interessante News und Statistiken rund um die Welt der Bücher und können – wenn sie die Zeit mitbringen und nicht gerade so schnell lesen wie du – wirklich stundenlang stöbern. Warum betreibst du ihn und was waren die positivsten Erlebnisse seit deinem ersten Blogeintrag?

Fabella:
Gute Frage, warum betreibe ich meinen Blog. Wie gesagt, bei mir muss immer alles "perfekt" sein. Wenn ich ein Hobby habe, möchte ich mich auch sehr gern mit anderen austauschen können. Ich hatte zu meinen Hobbies immer schon Foren, Homepages oder Blogs. Und so einen Buchblog habe ich schon ein Jahr zuvor beobachtet und begleitet und ich fand die Idee einfach wundervoll. So oft hatte ich tolle Bücher gelesen, kannte aber niemanden, den das interessiert. Keinem konnte ich vorschwärmen von Inhalten, Charakteren oder sonstigem. So dachte ich mir, ein Blog, das ist doch die Idee. Dort lesen nur die, die es wirklich interessiert. Außerdem ist es eine tolle Art festzuhalten, was ich bereits gelesen habe, auch mal um selbst nachblättern zu können, worum ging es da nochmal genau. Denn wer wirklich viel liest, vergisst auch schon mal (zumindest geht das mir oft so mit Details).
Positive Erlebnisse ... kommen jetzt ... 
Ich glaube, meine positivsten Erlebnisse waren die ganzen Bekanntschaften, die ich durch meinen Buchblog geschlossen habe. Ich habe tolle Menschen in Verlagen ein bisschen näher kennengelernt. Ich habe wundervolle Buchblogger kennengelernt und Freundschaften geschlossen, die ich so nicht mehr missen möchte. Sowohl rein im Internet, als auch inzwischen im realen Leben. Und ich habe ein paar unglaublich tolle und interessante Autoren näher kennenlernen dürfen und bin teilweise immer noch erstaunt, dass hinter Autoren Menschen wie Du und ich stecken, gell Susanna? Bis dahin waren Autoren für mich ein bisschen wie Schauspieler. Sicher sind sie reale Menschen, aber so fern, dass man sie irgendwie idealisiert. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, sie könnten ganz normal sein, Ängste haben, unsicher sein oder sich über die Komplimente von Lesern freuen. Es ist eine faszinierende Welt von Lesern und Autoren, die Hand in Hand ineinander übergeht und die ich einfach wundervoll finde. Seit ich Kontakt zu Autoren habe, sind Bücher für mich irgendwie noch wertvoller geworden und ich bewundere das Talent der Autoren noch mehr.

Susanna Ernst:
Oh, also ich kann natürlich nur für mich sprechen - bin mir aber sicher, dass es anderen Autoren genauso geht: Ich schreibe, weil ich das Schreiben liebe. Aber zu einem richtig tollen Erlebnis wird ein eigenes Buch erst durch euch Leser, das kann ich dir versichern. 
Du hast also sicher recht: So ein Blog verbindet alle Beteiligten – Verlage, Leser, Rezensenten und die Autoren – stärker miteinander.
Aber warum sollten Leseratten ausgerechnet Deinen Blog besuchen? 

Fabella:
Ich versuche für meine Leser in meinen Rezensionen nicht den Inhalt in unendlich vielen Sätzen zu wiederholen - den Inhalt sollen die Leser lieber selbst erleben. Sondern ich versuche meine Gefühle und Empfindungen wiederzugeben. Warum ich ein Buch toll fand oder nicht. Warum ich meine, dass es lesenswert war, warum die Charaktere mich überzeugt haben. Ich hoffe einfach, dass ich so vielen Leuten Bücher näherbringen kann, die sie sonst vielleicht übersehen würden. Natürlich gibt es bei mir in den Rezensionen auch eine kurze Inhaltsangabe. Aber wer nur Inhalte sucht, der wäre bei mir falsch. Außerdem gibt's bei mir immer eine absolut ehrliche Meinung zum Buch - egal ob ich es gekauft habe oder von einem Verlag oder Autor bekam. Gefällt es mir nicht, dann erzähle ich auch, warum das so war. Ansonsten .. gibts auch immer mal wieder was zu gewinnen und das, ohne große Forderungen zu erfüllen. Einfach nur, weil ich meinen Lesern eine Freude machen möchte.
Und: Weil ich mich immer riesig über Leser und vor allem über Kommentare freue. Denn wenn keiner kommt, was macht es dann für einen Sinn, von Büchern zu schwärmen? 

Susanna Ernst:
Ich bin dir jedenfalls sehr dankbar für deinen Blog und deine Leseleidenschaft, denn darüber haben ja auch wir uns im vergangenen Jahr kennen gelernt. Ein toller Kontakt, den ich auf keinen Fall mehr missen möchte.

Liebe Fabella, das war`s schon fast. Am Schluss hätte ich noch fünf schnelle Fragen an dich, die ich abschließend jedem Interviewpartner stellen will: 
1.) Wie viele Seiten brauchst du, um zu entscheiden, ob dir ein Buch gefällt oder nicht?

Fabella:
Fast immer weiß ich schon auf den ersten 3-5 Seiten, ob es mich packt oder nicht. Ich irre mich nur selten.

Susanna Ernst:
2.) Dein Haus/deine Wohnung brennt und du schaffst es nur noch, ein einziges Buch aus den Flammen zu retten. Welches sollte es sein?

Fabella:
Uhh, das ist aber fies .. ich glaube, ich fudel und nehme den ebook-Reader mit ...
Da sind wenigstens ein paar mehr drauf. Denn auf eins könnte ich mich
nicht beschränken.

Susanna Ernst:
Rausgemogelt ... Na schön, weil du die Erste bist, drücke ich ein Auge zu. 

Fabella:
hihi ... naja, er liegt bei den Büchern ... ein Griff! 

Susanna Ernst:
3.) Wenn man so viel und so gerne liest wie du, kitzelt es einem dann nicht irgendwann auch selbst in den Fingern und man bekommt Lust zu schreiben? 

Fabella:
Oh nein, überhaupt nicht. Sicher habe ich auch mal eine Idee. Aber ich bin ein viel zu ungeduldiger Mensch, um einen ganzen Roman auszuarbeiten. Mir würde das alles viel zu lange dauern. In der Zeit lese ich lieber dutzend Bücher. 

Susanna Ernst:
4.) Wie stehst du dem noch relativ neuen Medium eBook gegenüber?

Fabella:
Ich liebe es. Ganz ehrlich. Für mich eine wundervolle Erfindung. Sicher, es gibt nichts schöneres, als ein Buch mit einem umwerfenden Cover, mit detaillierten Zeichnungen oder so etwas in der Hand zu halten. Jedoch bin ich der Meinung, man kann nicht jedes Buch aufheben - ich jedenfalls nicht, mir fehlt der Platz. Also hebe ich nur die allerschönsten auf und die mit persönlichen Widmungen der Autoren. Alle anderen horte ich - soweit es sie gibt - lieber auf dem ebook-Reader. Und mal ehrlich .. ich habe schon ein paar wundervolle ebooks gelesen, die es (noch) gar nicht als Bücher gibt. Die hätte ich nie kennengelernt und das fände ich unsagbar traurig. Und noch ein Grund: Fahrt mal in Urlaub wie ich und lest 20-30 Bücher dort. Und sagt Eurem Mann, die müssen alle ins Auto und alle 4 Etagen hoch und runter geschleppt werden. Er wird Euch den Vogel zeigen. So nehme ich einfach den Reader und gut ist. Und so: Beides erfüllt mein Leserherz - die Kombination von beidem macht es!

Susanna Ernst:
5.) Welchen Song hörst du momentan am liebsten und warum? 
(Ja, richtig gelesen. Es kann ja schließlich nicht immer nur um Bücher gehen. )

Fabella:
Ehrlich gesagt, ich bin gar kein großer Musik-Fan. Ich höre im Auto immer Musik, ja ... aber meist Radio. 
Im Moment hab ich als Ohrwurm grad Tim Bendzko "Nur noch schnell die Welt retten". Aber am liebsten hören würde ich dazu jetzt noch nicht einmal sagen. Ich mag eigentlich gern langsamere Lieder, gerne auch deutschsprachige. Ich mag nichts, was unnötigen Krach macht (in meinen Ohren) 

Susanna Ernst:
Super, Fabella, ich danke dir ganz herzlich für deine Zeit und die Bereitschaft, meine neugierigen Fragen zu beantworten. 
Ich hatte richtig Spaß mit dir und freue mich schon, das Interview bald online zu stellen. 
Allen Lesern kann ich nur empfehlen, Fabellas Blog einen ausgiebigen Stöberbesuch abzustatten.

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