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Sandra

von Readandbeyourself

 

 

 

Liebe Sandra, es ist schön, dich heute als Interviewpartnerin begrüßen und damit auch näher kennenlernen zu dürfen. 

 

 

Sandra:

Auch dir hallo und danke für die Möglichkeit, mich mal vorstellen zu dürfen!

 

Susanna Ernst:
Sehr gerne! Deine Homepage ist mir von einer lieben Autorenkollegin, Sylvia Dölger, empfohlen worden. Ich habe mich umgeschaut und sofort sehr wohl bei dir gefühlt. Allerdings weiß ich noch nicht allzu viel von dir als Mensch. Magst du kurz beschreiben, wer die Sandra ist, die eine so tolle Homepage rund um ihr liebstes Hobby erstellt hat?
 

 

Sandra:

Sandra von Readandbeyourself ist eine passionierte Leseratte und mittlerweile auch passionierte Bloggerin.
Nicht nur in der Freizeit arbeite ich mit Büchern, sondern mittlerweile auch im Beruf, denn seit Oktober habe ich den lang ersehnten Platz im Lektorat ergattern können. Bisher nur als Auszubildene, aber immerhin etwas.
Weil mir die Ausbildung aber nicht genügt, plane ich nebenbei noch ein ausbildungsbegleitendes Studium, das mich zu einer Verlags- und Medienmanagerin macht.
Und in der Freizeit gehört neben dem Lesen meine ganze Zeit meinem Freund, dem Hund und den Perlen - ich bastele und nähe und häkele und perle nämlich (für mich) hübsche Ohrringe und jetzt auch Ringe und Armbänder.

Susanna Ernst:
Wow, das klingt alles sehr interessant. 
In einem Lektorat würde ich ja gerne mal Mäuschen spielen, muss ich zugeben.

Sandra:
Die Arbeit ist superspannend! Auch wenn der Prozess an sich immer ziemlich gleich ist, sind doch die Geschichte und der Mensch dahinter immer wieder anders.

Susanna Ernst: 
Ja, klar! Ich stelle es mir unglaublich schwer vor, da eine Auswahl zu treffen - zumindest teilweise. 
Aber sag mal, wann hast du deine Homepage denn ins Leben gerufen und was waren deine schönsten Erlebnisse seitdem, in Bezug auf diese Entscheidung?

Sandra:
2009 hab ich im FSJ viel Erfahrung mit Internet und Websites gemacht, und wollte auch dieses "Bloggen" machen. Also habe ich einen eigenen Blog gestaltet, der allerdings voll in die Hose ging (war viiiiel zu privat). Anschließend habe ich vorsichtiger über mein Leben und das FSJ geschrieben, aber auch das wurde irgendwann sehr persönlich. Den dritten Anlauf startete ich (immernoch 2009) dann bei wordpress, wo ich auch erste Rezensionen online stellte. Schnell hab ich herausgefunden, dass es extra Blogs nur über Bücher gibt - und das wollte ich auch! Im Juli 2010 startete dann Readandbeyourself.
Meine schönsten Erlebnisse im Bezug auf diese Entscheidung waren die vielen vielen Kontakte mit Autoren, die ich seitdem gemacht habe. Wenn man über Autoren und ihre Bücher schreibt, gehen die ganz anders mit einem um, habe ich das Gefühl. Und wie viele andere auch habe ich selbstredend auch festgestellt, dass Autoren auch nur Menschen sind - und sehr freundlich und nett sein können. Ich möchte keinen Kontakt und kein Gespräch am Telefon, bei Bloggertreffen oder auf Buchmessen missen!

Susanna Ernst:
Das ist schön zu erfahren. Und ja, wir sind auch nur Menschen.  Über dein Profil habe ich herausgekriegt, dass du sehr gerne Jugendbücher liest, nicht wahr? Im Zuge dessen hast du auf deiner Seite auch eine Kinder- und Jugendbuchwoche initiiert. Welche Idee steckt hinter diesem Begriff?

Sandra:
Ja, Jugendbücher sind schon immer sehr beliebt in meinem Schrank gewesen. 
Die Kinder- und Jugendbuchwoche habe gemacht, weil ich einige sehr schöne Kinderbücher hier hatte, denen ich nicht einfach nur eine Rezension widmen wollte. Ich wollte einen schönen Rahmen mit etwas mehr Aufmerksamkeit. Speziell ging es mir um Uwe Kullnick und Diana Jacobs-Waibel, die gerade bei ihren Kinderbüchern noch mehr oder weniger in den "Kinderschuhen" stecken. (Wenn ich das sagen darf).
Und zufällig habe ich mit den anderen Autoren dann auch noch wirklich interessante Geschichten aufgedeckt, wie eben die von Sylvia Dölger. Die tollen Antworten dieser Woche haben mich auch bestärkt, zukünftig weitere Themenwochen zu machen, aber vorerst nicht zu Kinder- und Jugendbüchern. Die werden erstmal nur in Rezensionen vorgestellt. 

Susanna Ernst:
Eine tolle Idee, für die dir viele Jungautoren sicher sehr dankbar sind. Ich selbst weiß nur zu gut, wie schwer es einem fällt, die Werbetrommel für sein eigenes Werk zu rühren und wie dankbar man deshalb für eine halbwegs „dezente“ Möglichkeit ist. 
Darf ich dich fragen, warum du besonders gerne Jugendbücher liest. Ich weiß, du liest sehr breitgefächert, aber die Jugendbücher spielen ja schon eine große Rolle bei dir, nicht wahr? 

Sandra:
Natürlich darfst du fragen. 
Aus irgendeinem Grund spricht mich bei Jugendbüchern diese Reinheit der Protagonisten immer wieder an. Sie sind noch nicht vorbelastet durch schlechte Erfahrungen, sind noch offen für alle Dinge die kommen. Die erste Liebe, die ersten Lebenserfahrungen, all das können wir nur einmal machen. Und durch Bücher kann ich das immer wieder lesen - das ist sicher ein Grund.
Ehrlich gesagt hat mich selber überrascht, wie stark mich die Jugendbücher der neuen Jugend-Imprints begeistern. Besonders Dystopien finde ich aufregend, aber auch einfach nur klassische Romanzen (die ich allerdings meistens dann doch lieber in erwachsener Form weiterlese.)

Susanna Ernst: 
Hihi, ja, das kann ich sehr gut nachvollziehen. 
Eine weitere Rubrik deiner Homepage hat mein Interesse geweckt: die `Challenges´. Habe ich es richtig verstanden, dass es unter euch Bloggern Lese-Wettbewerbe gibt? Welche aktuellen findest du besonders interessant?

Sandra:
Ja, wir geißeln uns selber, hab ich oft das Gefühl... jeden Monat werden die Statistiken verglichen und rumgejammert, wie wenig wir geschafft haben. Und das Ganze krönen viele von uns in Challenges, um unsere Lesefortschritte zu vergleichen. Das sogenannte "Social Reading" ist ja durch solche Aktionen erst entstanden.
Mich interessieren die Seitenzählchallenges immer besonders. Ich versuche mich mehr oder weniger gut an meinen eigenen Zeitplan und mein Jahresziel zu halten (frag bloß nicht, warum wir DAS machen...) und dann am Ende zu schauen, ob andere weniger oder mehr lesen als ich. Außerdem mag ich die Motto-Wettbwerbe wie die Mira-Challenge und die Jugendbuchchallenge. Solche Challenges suche ich mir (fast immer) aber nur aus, wenn das sowieso zu meinem Leseplan passt. Anfangs habe ich nämlich noch den Fehler gemacht, für diese Challenges auch noch extra Bücher zu kaufen!

Susanna Ernst:
Oh, okay... Und gut, ich frage nicht, warum ihr DAS macht. 
Aber außer auf deiner Homepage, wo kann man dich sonst noch antreffen, um sich mit dir über Bücher auszutauschen?

Sandra:
Ich bin auch bei Lovelybooks und Goodreads unter Readandbeyourself vertreten, außerdem bei Facebook (ebenfalls mit eigener Bücherseite + Privatprofil) und Twitter (Read_beyourself). Bei erstgenannten schaue ich allerdings meist nur herein, wenn ich bei einer Leserunde mitmache oder Rezensionen poste. Nachrichten sind überall willkommen (ebenso wie Kommentare selbstredend) und werden zügig beantwortet. Interessanterweise wurden mir schon mehrere Fragen zum Aufbau meines Blogs gestellt, weniger zu Büchern. 

Susanna Ernst:
Kein Wunder, der ist ja auch toll. Aber, liebe Leser, schaut selbst:

http://www.readandbeyourself.de/

 

.. und nehmt viel Stöberzeit mit, es lohnt sich!

Liebe Sandra, auch dir stelle ich abschließend noch die fünf Fragen, die jeder meiner Interviewpartner über sich ergehen lassen muss. Hand aufs Herz: Hast du schon bei den anderen gelesen und dir deine Antworten zurechtgelegt, oder antwortest du ganz spontan?


Sandra:
Die vorherigen Interviews habe ich natürlich verfolgt, allerdings habe ich mir noch nichts zurechtgelegt. Vielleicht ein bisschen drüber nachgedacht, aber wenn mir jetzt was anderes einfällt, dann schreibe ich das. 

Susanna Ernst:
Sehr schön, also dann:
1.) Wie viele Seiten brauchst du, um zu entscheiden, ob dir ein Buch gefällt oder nicht?

Sandra:
Eigentlich alle. Ich gebe so gut wie jedem Buch die Chance, mir bis zum Ende etwas zu beweisen. Wenn mir ein Buch nicht gefällt, merke ich das schon auf den ersten Seiten. Je später ich das merke, desto eher lese ich es bis zum Ende. Aus irgendeinem Grund, den ich selber nicht kenne, kann ich Bücher nicht abbrechen, und in den letzten drei Jahren waren das gerademal zwei, die ich bewusst nicht zuende gelesen habe.

Susanna Ernst:
2.) Dein Haus/deine Wohnung brennt und du schaffst es nur noch, ein einziges Buch aus den Flammen zu retten. Welches sollte es sein?
Und nein, der eBook-Reader zählt nicht (bin ja lernfähig!  )

Sandra:
Beim ersten Lesen der Frage dachte ich "Die Siedler von Catan" von Rebecca Gablé - allerdings bin ich mir beim Blick auf mein Bücherregal nicht mehr so sicher. Ganz stumpf würde ich wohl eines von den ungelesenen Rezensionsexemplaren schnappen, weil ich dann zumindest einem Verlag nicht erklären muss, was passiert ist *lach*
Den Ebookreader hätte ich ohnehin nicht mitgenommen, weil überwiegend Gratisbücher drauf sind, die ich ... irgendwann... mal lesen will. 

Susanna Ernst:
3.) Wenn man so viel und so gerne liest wie du, kitzelt es einem dann nicht irgendwann auch selbst in den Fingern und man bekommt Lust zu schreiben?

Sandra:
Ooooh ja! Man lese und staune: Ich habe sogar schon etwas
veröffentlicht! Bisher aber nur drei Gedichte in einer Anthologie. Alle 
meine anderen Geschichten müssen noch in der Schublade warten, bis 
ich eine gute Agentin habe, die mir weiterhelfen kann. Und je mehr ich 
lese, desto mehr Angst habe ich vor dem Autorendasein. Ich bewundere
eure ganze Arbeit, die NACH der Veröffentlichung noch stattfinden muss.
Ob ich das selber könnte, weiß ich nicht.
Bis zum Tag X schreibe ich also nur für mich und ausgewählte Bekannte.

Susanna Ernst:
4.) Wie stehst du dem noch relativ neuen Medium eBook gegenüber?

Sandra:
Ich finde, das Ebook ist eine hervorragende Publikationsmöglichkeit für viele viele Autoren, die (noch) keine Unterstützung von Verlagen haben. Und viele Verlage (wie ja auch Knaur) können so Autoren groß machen, und dann auch Printversionen anbieten, wenn sich der Markt mit gutem Absatz zeigt.
Wenn sich die Preise noch einpendeln, und die Ebooks nicht immer genauso viel kosten wie die Printversion denke ich, dass Ebooks viele neue Leser anlocken können. Alleine dass man theoretisch nicht mehr 50 Bücher in den Urlaub schleppen muss, aber dabei haben kann, ist eine riesen Erleichterung.
Die Zukunft wird das Ebook noch verändern, ebenso die Lesegeräte, da bin ich sicher.

Susanna Ernst:
5.) Welchen Song hörst du momentan am liebsten und warum?
(Ja, richtig gelesen. Es kann ja schließlich nicht immer nur um Bücher gehen. )

Sandra:
Hihi, das ist eine schwere Frage. Es müsste eher lauten: "Welche Playlist" hörst du zur 
Zeit am liebsten, denn bei iTunes hab ich seit Wochen (oder schon Monaten???) die 
Playlist "Dance" mit 45 Titeln lauten. Also höre ich die alle am liebsten. Das sind Mixe 
aus Soundtracks wie Tron, Glee, den Twilight-Filmen und Einzelhits wie Stromae und 
David Guetta.
Die Liste hat sich so ergeben aus Lieblingsliedern von Soundtracks, die neu in meine Liste wanderten.

Susanna Ernst: 
Gut, lasse ich auch gelten.  Super, liebe Sandra, das war`s auch schon. Hat mir großen Spaß mit dir gemacht, es war wirklich sehr interessant. Vielen Dank für deine Zeit!

Sandra:
Ja, das war mal eine sehr interessante Erfahrung, auf "der anderen 
Seite" zu stehen. Danke fürs Ansprechen.  

Susanna Ernst:
Sehr gerne, wirklich! 

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